Wie wurde Windkraft vor hundert Jahren genutzt? Fahrradexkursion zu den letzten Windmühlen im Kreis Düren und in Bedburg
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Unter fachkundiger Leitung von Manfred Cremer radelte der Eifelverein OG Vossenack e.V. zu den letzten Windmühlen im Kreis Düren und in Bedburg. Die Nutzung von Windenergie zum Mahlen, Wasserschöpfen, Sägen und anderen alltäglichen Arbeiten reicht über Tausend Jahre zurück.
Nun, so alt sind die Windmühlen nicht, die Manfred Cremer ansteuerte: Die Älteste war die Immenrather Kappenwindmühle. Sie wurde 1631 während des 30jährigen Krieges errichtet. Nach über 300 Jahre fleißigen Mahles wurde sie 1936 stillgelegt. Der Name Kappenwindmühle besagt, dass das Dach, die Kappe, mit den Flügeln in den Wind gedreht werden konnte, im Gegensatz zur Bockwindmühle, die als Ganzes gedreht werden musste.
Kappenwindmühle oder Bockwindmühle
Aber auch eine Bockwindmühle stand auf dem Programm: die Düppelsmühle, die 1830 in der Nähe von Titz errichtet wurde. Allerdings soll sie vorher bereits bei Efferen gestanden haben. Sie wurde verkauft, abgebaut und auf dem "Düppel" wieder aufgebaut. Ihren Dienst versah die Mühle dort immerhin bis 1952. Eine weitere Kappenwindmühle gab es dann bei Grottenherten zu sehen. Sie war die jüngste Mühle der Tour, erst 1831 in der fruchtbaren Jülicher Börde errichtet. Sie mahlte sogar bis 1964 das Korn der umliegenden Bauern. In den 1930er Jahren bekam die Mühle zusätzlich einen Elektromotor, der eingesetzt wurde, wenn Wind und Wetter einmal nicht mitspielte. Heute kümmert sich ein Förderverein rührig um das Bauwerk.
Weitere Sehenswürdigkeiten am Wegesrand
Die 45 km lange Tour hatte allerdings auch anderen Sehenswürdigkeiten zu bieten: Alt-Kaster zum Beispiel, heute ein Ortsteil von Bedburg im Rhein-Erft-Kreis, mit Resten der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Den dörflichen Charakter aus dem 17. Jahrhundert hat das Kleinod bis heute bewahren können. Die Stadt ist zwar älter, wurde aber durch einen Brand 1648 weitgehend zerstört. Oder das Wasserschloss Bedburg, dessen heutiges Aussehen auf das 16. Jahrhundert zurückgeht. Heute ist das Schloss die "gute Stube" der Stadt: Ihr stilvoller Rahmen steht für Kongresse, Tagungen, Konferenzen, Symposien etc. zur Verfügung.